„Du wählst und wählst – und dann bleibt doch alles wieder so wie’s war!“ – Am Ende des viel beklatschten Premierenabends schwingt dann doch ein Hauch von Resignation durch das Mittelneufnacher Gemeindezentrum.

Mit der hintersinnigen Komödie „Die Wahllump’n“ aus der Feder von Erfolgsautor Peter Landstorfer knüpfen die Theaterfreunde nahtlos an ihre Bühnenerfolge der vergangenen Jahre an. Zweieinhalb Stunden lang dreht sich im Rathaus auf der Bühne alles um die bevorstehende Bürgermeisterwahl mit zwei Kandidaten. Ein Schelm, wer da eine Parallele zur jüngsten Mittelneufnacher Kommunalpolitik zieht, die heuer im März ebenfalls ein Duell zweier Bewerberinnen um den Sessel im Rathaus erlebt hatte. Während es im „richtigen“ Wahlkampf der Staudengemeinde fair und bei der Stimmenauszählung absolut korrekt zugegangen ist, läuft der Kampf um’s Rathaus von Stöttham völlig aus dem Ruder. Die Zuschauer wähnen sich im tiefsten Dschungel einer Bananenrepublik und vermissen schmerzlich amtliche Wahlbeobachter von EU und OSZE. Da wird in beiden Lagern geschummelt und intrigiert, was das Zeug hält.

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Jürgen Baur gibt den im Laufe von fünf Amtsperioden träge gewordenen Amtsinhaber Franz-Xaver Irlacher, dem die täglichen Brotzeit- und Entspannungsrituale wichtiger sind als seine Bürgerinnen und Bürger, die er mit ihren Anliegen im Wartezimmer der Kanzlei stundenlang schmoren lässt, ehe sie von seinem Kanzleivorsteher Wimmerl überhaupt angehört werden. Robert Wenger gispelt und stolpert sich in der Paraderolle des pedantisch-schikanösen Provinzbeamten schon nach der ersten Szene in die Herzen des Publikums. Unversehens Bewegung kommt in den behäbigen Tagesablauf der Kanzlei, als sich Neubürger Gustav Stüder (Martin Zwerger) aus dem hohen Norden in Stöttham amtlich anmelden möchte. Über die Trägheit der Arbeitsabläufe und den Umgangston der Verwaltung empört, fordert er Amtsinhaber Irlacher kurzerhand heraus und wirft bei der bevorstehenden Bürgermeisterwahl seinen Hut in den Ring.Vor allem bei den Damen der Gemeinde (Heidi Happacher, Verena Kneipp und Lisa-Maria Jaschek) findet er auf Anhieb Unterstützung für seine Kandidatur. Sie ziehen mit dem Wahlkampfslogan: „Wählt Stüder – und die Gemeinde erblüht wieder!“ durch’s Dorf. Irlacher stellt sich mit Hilfe seiner Frau Gretl (Carolin Wenger) und seinen halbseidenen, ihm treu ergebenen Freunden (Winfried Egger, Matthias Grünwald und Matthias Wenger) dem Duell. Ihr Wahlspruch: „Wia allwei ean!“ Bei einer Wahlkampfveranstaltung im „Goldenen Ochsen“ kommt es zum finalen Showdown … Wie der turbulente Kampf um’s Stötthamer Rathaus letztlich ausgeht und welche gewichtige Rolle dabei Metzgermeister und Feuerwehrkommandant Gsodmayr (Kurt Reiser) spielt, das sei hier noch nicht verraten … (Auszug aus der SZ vom 25.11.2014, vielen Dank an Walter Kleber)